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Man in Black - Not Taxidriver

Willi lebt seit 23 Jahren in Graz und arbeitet als Taxifahrer. Er spricht sehr gut Deutsch und ist eine sehr freundliche und nette Person. Dennoch macht ihm seine Hautfarbe seinen Job nicht leicht. im Taxigeschäft gibt es so genannte Positionen wo man, als Taxifahrer steht. Das heißt, wenn beispielsweise 10 Taxis am Taxistand stehen, dann sollte der Kunde immer mit dem ersten Taxi mitfahren. Es kann sehr lange dauern, um von Position 10 auf Position 1 zu kommen: „Ich warte oft Stunden bis ich die erste Position erreiche, und dann wollen manche mit mir nicht fahren. Ich habe schon einiges gehört wie z.B. „Mit an Neger fahr i net.“ oder „Schleich di ham!“. Doch das ist nur die Spitze des Eisbergs. Noch schlimmer ist es, wenn Kunden einsteigen und dann nicht zahlen wollen. („Dir zahl ich sicher nichts, du Neger!“) Das ist kein Einzelfall, erzählt Max. Er hat auch versucht mit der Polizei das Problem zu regeln, aber das ist sehr langwierig und oft zwecklos, weil der Fahrgast dann schon längst aus dem Auto ausgestiegen ist.

Was ihn am meisten ärgert sind Funkaufträge, bei denen er über die Zentrale bestellt wird, mehrere Kilometer zurücklegt bis er den Ort erreicht und dann die Kunden die Fahrt einfach ablehnen, weil er schwarz ist. „(Halb)lustig sind auch Diskussionen während der Fahrt, warum alle Schwarzen Drogen verkaufen.“ Da kann er nur mehr grinsen, weil er die schon ziemlich satt hat. Der Vierzigjährige möchte unbedingt einen anderen Job haben, weil ihn das Taxifahren psychisch sehr belastet. Er hat sich auch schon öfters um andere Arbeit beworben, hat aber immer wieder Absagen erhalten. Dem Soziologen wurden Jobs als Hilfsarbeiter oder Reinigungstätigkeiten angeboten, die er aber weder körperlich noch psychisch machen will und kann. Willi ist nur ein Fall von sehr vielen denen es gleich geht. Leider hat sich bei uns die Akzeptanz von Personen mit schwarzer Hautfarbe noch immer nicht normalisiert. Es ist sehr traurig und seltsam, sich als etwas Besseres anzusehen nur weil man etwas weniger Melanin im Körper hat.

Wenn man das Thema Rassismus langfristig lösen möchte, müsste es meiner Meinung nach zu einer Lösung „von oben“ kommen. Wenn die Politik den Rassismus ernsthaft bekämpfen möchte, dann reichen keine Antirassismusplakate oder Podiumsdiskussionen bei denen hundert Leute teilnehmen. Solche Maßnahmen sind kurzfristig zwar hilfreich, aber schon nach geraumer Zeit ist die Wirkung solcher Veranstaltungen verpufft. Antirassismus kann man nicht lernen, sondern man muss ihn leben. Eine gute langfristige Lösung wäre meiner Meinung nach die Sichtbarmachung von Personen mit schwarzer Hautfarbe über eine Anstellung im öffentlichen Dienst sowie Kooperationen mit Privatunternehmen, damit Begegnungen mit Personen mit sichtbaren Migrationshintergrund einfach möglich sind. Als EinzelneR ist es wichtig, bei Diskriminierungen nicht zuzuschauen, sondern aktiv einzugreifen, um den RassistInnen den Wind aus den Segeln zu nehmen.

(c) Foto: http://pixabay.com/de/verkehrsschild-verkehrszeichen-6797/ - ...




[Kolumne/Der Moustdorfer/24.07.2014]





    Kolumne/Der Moustdorfer


    24.07.2014 Man in Black - Not Taxidriver

    17.06.2014 Das Monstertuch

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